Im Innenraum der schlichten rechteckigen Kirche fällt besonders die bemalte mächtige Mittelsäule auf. Dieser 8-eckige Pfosten trägt mit seinen zwei geschwungenen Kopfknaggen den Unterzug unterhalb der Kirchendecke. Der Innenraum selbst erfuhr im Laufe der Zeit des Öfteren gravierende Veränderungen. So wurden 1717 und 1775 weitere Emporen eingezogen, wobei die Männerempore 1984/85 erneut verändert wurde. Zwangsmäßige Umbauten ergaben sich auch durch die Anschaffung einer Orgel. Im Jahre 1775 wurde dafür eine eigene Empore im Chorraum geschaffen.
Als 1865 die marode erste Orgel durch eine größere ersetzt wurde, musste zwangsläufig der Triumphbogen weichen. Dieser trennte den Altarraum vom Kirchenschiff. Zum Opfer fiel dabei auch der Bogen und der Schalldeckel über der aus dem Jahr 1657 stammenden Kanzel. Der bis 1910 unbeachtet auf dem Kirchendachboden liegende Kanzeldeckel wurde danach bearbeitet und wieder neu angebracht. Bei der Kirchenrenovierung 1984/85 wurde dann auch wieder ein neuer Triumpfbogen zum Chor hin und ebenso der über der Kanzel nach den alten optischen Vorgaben angebracht. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde die von der Mainzer Firma Finkenauer und Embach 1865 gebaute und am 3. September eingeweihte Orgel von der rechten Emporeseite in die Mitte versetzt. Dabei wurde die Empore um 40 cm tiefer gelegt. Der im Chor und nach Osten hin stehende Altar wurde bei den Arbeiten im Jahr 1984/85 ebenfalls von Grund auf erneuert. Das aus Bruchsteinen bestehende Gemäuer wird von einer Basaltplatte abgedeckt. Dieses mit zwei Weihekreuzen versehene Stück Basalt stammt aus der älteren Vorgängerkirche und somit aus vorreformatorischer, katholischer Zeit. Das Besondere bei den Bänken sind deren Wangen. Die Bemalungen wurden im Rahmen der Innenrenovierung 1984/85 restauriert. Die Sitzbänke selbst wurden jedoch komplett erneuert. Wiederhergestellt wurde auch die Decke der Kirche. Die Zeichnungen lassen dabei das Bestreben einer Trennung von Chorraum und Kirchenschiff erkennen. Die Decke selbst hatte einen Lehm-Häcksel-Unterputz und dürfte noch aus dem Jahr 1657 stammen. Nach gutachterlichem Befund wurde die Decke wieder mit Stuckornamenten versehen.
Schmuckstücke der Lardenbacher Kirche sind zwei Grabsteine. Seit 1985 sind diese bis 1910 im Pfarrhaus dienenden Fußbodenplatten unter der Kanzel und an der Außenwand im Chor aufgestellt. Ursprünglich stammen sie von dem um die Kirche herum gelegenen Friedhof. Einer der Steine dürfte laut dem Text und dem Motiv den beiden Zwillingsschwestern des Lardenbacher Pfarrers Johann Konrad Müller gewidmet sein. Beide Töchter starben im Dezember 1754 im Alter von 1 ½ Jahren an den Blattern (Pocken). Drei Tag zuvor war schon sein Sohn verstorben. Der zweite Grabstein zeigt die Kreuzigung Jesu. Die Lardenbacher Kirche hat drei Bronzeglocken im Dachreiter. Die kleinste Glocke mit der Umschrift in altgotischen Buchstaben
Die große Glocke wurde 1749 von dem Meister Schneidewind in der Tonart
Eine besondere Bedeutung hat die Konstruktion des Dachstuhles mit der Verankerung des Dachreiters. Auffallend sind dabei die sternförmigen überkreuzten Deckenbalken. In einem der Pfosten ist ein Text mit der Erbauungszeit 1657 eingeschnitzt. Namentlich genannt sind dabei Johannes Rühl und Curd Dresslers (Konrad Drößler), die zu jener Zeit Bürgermeister bzw. Schulmeister gewesen sind. Eine verwandtschaftliche Verbindung zu dem Kirchenrechner Johannes Rühl lässt sich bei den heutigen Generationen und somit noch bei über 80 Lardenbacher Einwohnern feststellen. Der Kirchenbau wurde durch den feste Glauben der Familien und durch die Opferfreudigkeit auch auswärtiger Gläubiger erst möglich. So gab es auch Sammlungen in der Grafschaft Bentheim. Von dort kam Amöne Elisabeth, die Gattin des Grafen Carl Otto zu Solms Laubach. Das gräfliche Haus besitzt bis heute noch das Patronat über die Lardenbacher Kirche. Obwohl die Lardenbacher schon lange eine eigene Kirche hatten, gehörten sie im 11. Jahrhundert zur Groß-Eichen und später dann zur Kirchengemeinde Freienseen. Im Jahr 1717 wurden sie zusammen mit den Nachbarsiedlungen Stockhäuser Hof, Flensunger Hof und Solms-Ilsdorf von Freienseen getrennt und zur Pfarrei Lardenbach. Nach erfolgten Umstrukturierungen gehören heute dem Kirchspiel Lardenbach die von Pfarrerin Cordula Michaelsen betreuten Kirchengemeinden Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain an.
Mit einem Festgottesdienst zum 350. Geburtstag der im Vogelsberg mit zu den ältesten zählenden Fachwerkkirchen wird am 23. September um 10.30 Uhr die Jubiläumsfeier eröffnet. Ein Festakt mit dem Auftritt des Männerchores und mit Mittagessen wird sich danach im Dorfgemeinschaftshaus in Lardenbach anschließen.