Flüchtlinge auf dem Lande

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Informationsveranstaltung im DGH

Rund 180 Bürgerinnen und Bürger Lardenbachs und Klein-Eichens sind am Mittwochabend der Einladung zu der Informationsveranstaltung über die Einrichtung einer Unterkunft für Flüchtlinge im DGH gefolgt. Grünbergs Bürgermeister Frank Ide konnte umfassend über den Stand der Dinge zu der längst jeden vor Ort bewegenden Flüchtlingsfrage berichten. Nach einer Versammlung der Ortsbeiräte und Vereinsvorstände der beiden Dörfer einigte sich auch der Magistrat auf den Standort der Unterkunft für den Platz zwischen DGH und Sportplatz.

Nachdem auch der Aufstellung eines Holzhauses gegenüber Containern den Vorzug gegeben wurde, haben bereits die Arbeiten zum Einrichten des Bauuntergrundes begonnen. Etwa in zwei Wochen soll dann die Unterkunft stehen. Es folgt danach der Innenausbau. Noch vor Ostern, so der Rathauschef, soll ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerung einen Einblick in das Gebäude ermöglichen. Acht Vier-Bett-Zimmer bieten Platz für maximal 32 Personen.

Nach Ostern wird dann mit der Ankunft der Flüchtlinge gerechnet. Wobei selbst die Stadtverwaltung nur kurzfristig über diesen Termin informiert wird. Genauso wenig kann z. Zt. eine Aussage gemacht werden wer denn nun in Lardenbach einziehen wird. Sind es Familien oder alleinstehende Männer? Aus Erfahrungen in anderen Gemeinden lässt sich abschätzen, das vielleicht zwei Familien und Alleinstehende die Gesamtzahl von rund 30 Flüchtlingen hier vor Ort bilden werden.

Die Koordinatorin für ehrenamtliche Flüchtlingsbegleitung, Flüchtline-1Frau Böckel von der Diakonie, ging auf die Wohnverhältnisse der Flüchtlinge ein. Auf engstem Raum, etwa 6 qm pro Person, müssen die Menschen hier leben. Bis dahin warten sie noch auf die Entscheidung über ihren Asylantrag. Betreut werden die Flüchtlinge in Lardenbach von Sozialarbeitern des „BAMF“, dem Bundesamt für Migration und Integration von Flüchtlingen in Deutschland.

Nur einmal in der Woche werden die offiziellen Betreuer in der Unterkunft nach dem Rechten schauen. Ansonsten sind die ca. 30 Bewohner der Unterkunft Selbstversorger. Sie müssen den Bedarf des täglichen Lebens selbst besorgen und auch in dem Holzhaus kochen. Nun kommen auch schon die stark umworbenen ehrenamtlichen Helfer ins Spiel. Ohne solche Helfer vor Ort, aus Lardenbach und Klein-Eichen, fällt eine Integration in die Gesellschaft schwerer.

Diese Helfer sollen die nächsten Ansprechpartner sein um die Integration hier zu schaffen. An vorderster Stelle steht dabei das Erlernen der deutschen Sprache. Aber auch andere Unterstützung, um den Alltag zu bewältigen, ist gefragt. Gerne führt Bürgermeister Ide die getrennte Müllsammlung als Beispiel an, wenn es darum geht so verschiedenartige Kulturen zusammen zu führen. Da es für die Flüchtlinge nach der Station in der Unterkunft als nächstes in eine eigene Wohnung gehen soll, gilt es auch hierbei behilflich zu sein.

Fragen aus den Reihen der interessierten Besucher wurden auch gestellt. So ging es etwa um versicherungstechnische Fragen, gerade im Hinblick auf den Publikumsverkehr am Sportplatz. Oder welche Räumlichkeiten können die Helfer bei ihrer Unterstützung mit den Flüchtlingen nutzen. Der Wehrführer bat um Aufklärung für die Unterkunftsbewohner was den Brandschutz anbelangte. Und es kam die Frage, ob denn angesichts der versprochenen Straßenlampen am zuerst geplanten Standort im Neubaugebiet, diese nun immer noch aufgestellt würden.

Nach gerade mal zwei Stunden schien alles gesagt. Der Bürgermeister bedankte sich über den sachlichen Verlauf der Veranstaltung. Und auf den ausgelegten Listen haben sich über 20 Personen als ehrenamtliche Helfer eingetragen. Dies ist eine stattliche Zahl für die beiden Dörfer.

Lardenbach Klein-Eichen